Enchanted -Märzausgabe 2024
- Kathrin Sanmann-Lehmann
- 15. März 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Mai 2024
Der Monat März ist im Gregorianischem Kalender der 3 Monat. Da dieser aus dem julianischen Kalender, und der damit verbundenen römischen Kultur, entliehen ist, ist der März dem Gott Mars geweiht. Mehr dazu gibt es weiter unten.
Andere, ältere Namen sind Lenzing oder Lenzmond, auch Märzen. Der Ausdruck „Lenz“ ist synonym mit Frühling zu sehen. Ein weiterer, verbreiteter, Name ist Wurmmond. Diese Bezeichnung lässt sich von den in diesem Zeitraum aktiv werdenden Regenwürmer herleiten, die durch den erwärmten Boden in die oberen Bodenschichten kommen und so den einheimischen Vogelarten nach der Winterpause wieder als Nahrung dienen.
Der Name März ist vom lateinischen „Martius“ abgeleitet und ist die direkte Übersetzung für den römischen Gott „Mars“. Demnach ist er in der römischen Kultur die prägende Kraft dieses Monats, der gleichzeitig im julianischen Kalender auch der 1. Monat im neuen Jahr war. Dieser Gott stand nicht allein für den Krieg und Sieg, sondern ursprünglich auch für seine Durchsetzungskraft und seine Beständigkeit ein gefasstes Ziel zu erreichen. Er war ein Agrargott, der die Fruchtbarkeit der Felder mit seinen Gaben vermehrte, indem er der Saat die Durchsetzungskraft verliehen haben soll, sich dem Winter zu erwehren, sich durch die harte Erdkruste durchzuarbeiten und so gut zu sprossen. Und das durch Beständigkeit. -Kein Wunder also, wenn viele Menschen den März als eigentlichen Start ins aktive Jahr empfinden!
Demnach unterstützt diese Monatsenergie alle Neuanfänge, die Kontinuität und Durchsetzungskraft benötigen und markiert damit einen guten Zeitpunkt langwierige, wichtige Jahresprojekte zu beginnen.
Das Frühjahrs-Equinox
Die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche (=Equinox) markiert den Beginn des kalendarischen Frühlings, dieser ist immer um den 20 März herum. Es ist, vom gregorianischen Kalender ausgehend, das erste der vier Sonnenfeste im neopaganem Jahresrad. Andere Namen dieses Festes sind das irische Alban Eiler und Ostara, letzteres findet sich im christianisierten „Ostern“ wieder.
Hier geht es nicht nur um die „Halbzeit“ von Tag und Nacht. Es geht um die zunehmend Kraft der Sonne, die sich in den längen des Tages und auch in der Fruchtbarkeit des Landes und des Viehs manifestiert. Sonnenkraft bedeutete, zunehmende Mehrung. Etwas wird stärker, gedeiht, reift und ernährt andere. Kein Wunder also, dass in diesem Zeitraum Saat und Vieh gesegnet wurde. Eine besondere Rolle kommt in diesem Zeitraum dem Ei zu.
Das Ei ist in jeder Kultur mit dem Ur-Mythos der Fruchtbarkeit verbunden. Egal wo wir hinsehen: Überall existieren Rituale zur Heilung, wie z.B. das Ei-Limpia, die Cascarones zur Segnung, oder auch der verzierte Baumschmuck, der mit der Farbe des Eis die entsprechende Energie anziehen und mehren sollte. Das Ei steht immer für etwas nicht Sichtbares mit enorm hohem Potential. Etwas, das nicht ist, aber sein wird. Etwas, was Geboren wird, wenn die richtigen Umstände zusammentreffen. Etwas, das das Potential besitzt auch Energien zu tauschen. Verbrauchte, schädliche, Energie aufzunehmen und das heilende, nährende Potential abzugeben, dadurch steht es auch indirekt für die Wiedergeburt. Eine scheinbar leblose Hülle, aus dem Leben schlüpft.
Die Bedeutung der Erneuerung geht aber noch tiefer.
Legehennen brauchen eine bestimmte Zeit und Intensität von Sonnenlicht, dem sie ausgesetzt sein müssen, bevor sie befruchtete oder unbefruchtete Eier legen können. Dies führte vor unserer Industrialisierung dazu, dass fast von dem Zeitpunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche an bis hin zur Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche keine Eier gelegt wurden. Die Fruchtbarkeit der Legehennen hatte also eine Zwangspause, die erst mit der „Rückkehr“ der Sonne beendet wurde. Die erstarkende Sonnenenergie ist also nicht nur ein spirituelles Konzept, sondern etwas, das auf subtile Weise unsere Flora und Fauna steuert und die Voraussetzungen für Fruchtbarkeit erst bereitstellt. Sie ist einer der bildlich gesprochenen 3 Treibstoffe des Lebens, die den aus diesem Zusammenspiel resultierendem Wohlstand, erst möglich macht.